Klingelstreich in Klagenfurt

Kilometer um Kilometer zieht an mir vorüber. Landschaften verändern sich. Weite Ebenen wechseln sich ab mit schneebedeckten Gipfeln. Letzte Woche folgte ich zwei Einladungen in meine alte Heimat Oberösterreich, ich berichtete. In der Karwoche nun führt mich mein Weg nach Süden. 4 Stunden Autofahrt liegen vor mir. Aber Fahren stresst mich nicht, im Gegenteil. Independent Escort zu sein, bedeutet viel unterwegs zu sein, die Routen selbst zu bewältigen. Mich fährt kein Chauffeur. Oft habe ich mich gefragt: Wie muss es wohl sein, mit einem fremden Mann in einem fremden Auto zu sitzen, einem Unbekannten in dieser Stille so nahe zu sein und von ihm zu einem anderen Mann gebracht zu werden? Ob da wohl manchmal anzügliche Bemerkungen fallen? Was hat so ein Mann für ein Selbstbild bezüglich seiner Profession? Sieht er sich als Servicedienstleister für die Frau, als Vertrauter? Oder muss er sich selbst überhöhen indem er seine Fahrgästinnen abwertet?

Ich werde es nie erfahren und bin ganz froh darüber. Von meinem ersten Tag an, an dem ich Geld für Sex nahm, war mir klar, dass ich niemals irgendwelche Dritten, die als Vermittler, Agenturen oder Fahrer auftreten, bedenken müssen wollte. Der einzige, mit dem ich zu tun haben wollte, ist der Kunde. Mit allen Risiken und Nebenwirkungen, die sich aus dem direkten und exklusiven Kontakt ergeben, wie endlose Sekkierereien und Fakebuchungen, wenn man noch unerfahren ist. Doch all das lässt nach mit Erfahrung und Standing am Markt. Die Anfangsidioten, vor denen eine Agentur natürlich schützen würde, bringt man mit Konsequenz und Geduld hinter sich. Wichtig ist dabei immer, auf nichts angewiesen zu sein. Diese unabhängige Gelassenheit war mein Garant dafür, mit der Zeit eine gute Zielgruppe herauszuschärfen, die verlässlich, großzügig, diskret, und vor allem eins ist: Loyal. Es sind Menschen, die sich über die Begegnung freuen können. Menschen, die den Wert dieser unfassbar intimen Vertraulichkeit zu schätzen wissen. Menschen, für die mein Wohlbefinden und die gemeinsame Erinnerung im Vordergrund stehen, wenn sie an unsere Begegnung denken, anstatt Gedanken an irgendwelche anonymen Forenuser zu verschwenden, die intime “Berichte” erwarten, obwohl man sie nie im echten Leben kennenlernen wird (im Gegensatz zu mir). 

Die Dankbarkeit dafür, eine so loyale Kundschaft zu haben (und ein bisschen Stolz, dass ich das so hingekriegt hab) geistert mir angenehm durch den Kopf, während die Stunden dahinziehen, meine Musik läuft, und ich mich auf die vor mir liegende Begegnung freue. Noch zwei Stunden nach Klagenfurt. Die Autobahn ist mein vertrauter Transitraum zwischen schon-weg-sein und noch-nicht-da sein. Genauso wie der teppichgedämpfte Hotelflur an Zimmern vorbeiführt, hin zu meiner Destination, nur in anderem Maßstab, genauso führt die Autobahn an Städten, Dörfern und Landschaften vorbei, hin zum Ort der intimen Begegnung. Beides ist untrennbar mit meiner Einstimmung in die bevorstehende Interaktion verknüpft. Auf Autobahn und Hotelflur beginne ich die heiße Erwartung meines Gegenübers zu spüren. Auf Autobahn und Hotelflur verwandle ich mich manchmal in eine andere Person, gehe im Geiste Vereinbarungen noch einmal durch, versuche meine Nervosität zu bewältigen indem ich sie mir erlaube, atme noch einmal tief durch, versuche positive Zuversicht in mir zu verankern, mich zu zentrieren. 

Noch eine Stunde nach Klagenfurt. Jetzt beginnt das Wechselbad der Gefühle. Kennen wir uns gut genug für ein langes Overnight? Oder kann ich mich grundsätzlich auf meine Kompetenzen in Atmosphere Management verlassen, auch über viele Stunden hinweg, ganz unabhängig vom Vertrautheitsgrad? Kann ich es mir erlauben, nachts vertrauensvoll einzuschlafen an der Seite meines Gastgebers? Die positive Beantwortung dieser Frage fällt mir als namentlich geouteter und mit Gesicht auftretender Sexarbeiterin leichter, als Kolleginnen, die befürchten müssen, möglicherweise im Schlaf fotografiert und in einschlägigen Foren geoutet zu werden, wo es eigene Threads für verdeckt aufgenommene Fotos von ohne Gesicht werbenden Sexworkern gibt. Der Niedertracht sind keine Grenzen gesetzt. Doch das ist eine Welt, mit der ich persönlich zum Glück nie in Berührung gekommen bin. Darüber bin ich sehr froh und dankbar. 

Noch eine halbe Stunde nach Klagenfurt. Plötzlich verfliegt die Zeit, jetzt werde ich nervös! Ich beruhige mich mit Gedanken an Geld, das hilft immer 😁. Das Honorar ist sehr gut, muss es doch auch insgesamt 8 Stunden Fahrzeit vergüten. Ich habe vertraut und nicht auf Anzahlung bestanden, wie ich das sonst mache bei langen Reiseerfordernissen. Eher nebenbei fällt mir ein, dass wir gar Verbotenes tun, denn Escort ist in Kärnten illegalisiert (wie in allen westlichen Bundesländern übrigens). Wie lächerlich, zu reglementieren zu versuchen, was Leute hinter verschlossenen Türen und unter der Bettdecke miteinander machen. Was für eine Anmaßung. Mir gibt das eine kindlich anmutende Befriedigung, ähnlich wie ein Klingelstreich: Wir drücken gemeinsam alle Knöpfe der Wohnanlage und läuten Sturm. Und dann laufen wir davon, vor Lachen prustend und hinter der nächsten schützenden Ecke um Atem ringend. Momente, die man nie vergisst. Adrenalin. Und wenn uns der Hausbesorger erwischt, zeigen wir ihm den Finger. Oder den nackten Arsch. Wir wissen, dass unsere Freude kindisch ist. Aber es macht verdammt noch mal Spaß. 

Ankunft in Klagenfurt. Jetzt bin ich nicht mehr nervös. Es geht los. ❤️

Der Ausblick auf den Wörthersee bei meiner Ankunft. Ich bekomme was Erfrischendes (und leicht Alkoholisches) zu trinken. Was für eine schöne Erholung nach der langen Autofahrt. 

Vor dem Essen probierte ich natürlich erst mal das Bett aus. Ob ich dabei allein blieb, verrate ich hier aber nicht. 😇

Später, als die Nacht sich über den Wörthersee senkte, geschahen Dinge, die der sprachlichen Beschreibung trotzen. Ein Mitgrund hierfür war der Besuch einer weiteren Dame, die mit ihrer Anwesenheit und Ausstrahlung alles in den Schatten stellte. Dies führte dazu, dass wir mitunter unseren Gastgeber ganz vergaßen, da wir so innig miteinander beschäftigt waren. Doch ich denke, er fühlte sich dennoch nicht vernachlässigt und hatte Gelegenheit, die Aussicht zu genießen. 🔥🥰😋 Mit ihrer ausdrücklichen Erlaubnis darf ich sie hier verlinken: Sensual Secret. Bisher dachte ich, ich sei stockhetero. Doch zum Glück bin ich nicht so streng mit mir und lasse mich eines Besseren belehren.  ❤️

Der nächste Morgen sollte nur allzu schnell heraufdämmern. Ich hatte überraschend gut geschlafen und so freute ich mich immens über das reichhaltige Frühstücksbuffet, an dem mein Gastgeber sich zwischen meinen Schenkeln labte. 🔥

Nach dem ersten Höhepunkt des Tages konnte es nun nur noch bergab gehen. So stand leider bereits meine Abreise an. Noch ein letzter Blick zurück. Das Hotel auf dem Foto ist eine klare Empfehlung für Overnights!

Unterwegs genoss ich wieder die atemberaubenden Landschaften bei herrlichstem Sonnenschein. Und ich hatte noch etwas zu genießen: Grandiose Erinnerungen an letzte Nacht. Und ein tiefes Gefühl umfassender Zufriedenheit mit mir und der Welt. 

Viele Schlösschen und Burgen säumten meinen Weg. Hier etwa in Dürnstein in der Steiermark. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich wohl stehengeblieben und hätte mir dies und jenes angeschaut. Doch es wartete schon der nächste Termin auf mich: Ein Zahnarztbesuch mit einem Kind. 💀 Auch das gehört zum Escortsein: Kunden- und Familientermine unter einen Hut zu bringen – zwar selbstverständlich, und doch gibt es immer wieder Leute, die sich nicht vorstellen können, dass Sexworker ein stinknormales Privat- und Familienleben haben. 🤪

Independent Escort Wien back to Stau in Wien. 😵‍💫 Doch es ging sich alles perfekt aus. Und jetzt blicke ich auf eine unvergessliche Zeit in Klagenfurt zurück. Klingelstreiche sind schon manchmal reizvoll! 

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…ist die beste Begleitung für intelligente Menschen. ❤️

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