“Kein leichtes Mädchen” im Radiokulturhaus!
Liebe Leute, ich darf euch zur Kenntnis bringen: Am 01. Juni ist Elisabeth de Roo mit ihrem Liederabend “Kein leichtes Mädchen – Käuflicher Liederabend” in Wien im Radiokulturhaus zu erleben! Hier findet ihr gleich mal alle Infos dazu: Kein leichtes Mädchen. Käuflicher Liederabend – radiokulturhaus.ORF.at
Und noch was hab ich hier, nämlich ein aufschlussreiches Gespräch mit Christine Nagl zum Stück und seine Entstehung:
Elisabeth hat für dieses Werk Interviews mit fast 100 Sexworkern geführt und das damit Erfahrene in die Form eines Liederabends gegossen. Auch ich war mit Elisabeth über viele Monate hinweg in intensivem Austausch, weshalb mich mit dem Stück auch persönlich sehr vieles verbindet. Ursprünglich war meine Anwesenheit bei Podiumsgesprächen nach ihren Aufführungen in Salzburg und Wien geplant, doch aufgrund der persönlichen Anfeindungen, die ich (von Männern wie von “Feministinnen”) erlebe, habe ich mich von öffentlichem Erscheinen komplett zurückgezogen. Mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass dies für aktive und als solche erkennbare Sexworker zu gefährlich ist, da man mit öffentlichem Auftreten zum Thema immer Hass auf sich zieht. Unter diesen Umständen ist es nicht mehr möglich, persönliche Treffen mit Unbekannten durchzuführen. As simple as that. Insofern verbindet mich mit Elisabeths Stück auch Persönliches auf einer weiteren Ebene: Es markiert für mich das Ende jedes Aktivismus zugunsten meiner Sicherheit. Zumindest als auf dem Markt erkennbare Person. Es gibt einige Sexworker, die incognito politisch aktiv sind – vielleicht wird das eines Tages ein gangbarer Weg für mich.
Das Stigma ist also immer spürbar, egal wie mutig man ist. Man kann sich ihm kaum entziehen. Auch und vor allem darum geht es in Elisabeths Stück. Und das, ohne eine klischeehafte Opfergeschichte zu erzählen. Kommt und taucht ein in die Geschichte, die Elisabeth erzählt. Die Geschichte von Felicitas, der Sängerin, die nach einer Scheidung auf einem Schuldenberg sitzt und sich dann in der Sexarbeit versucht. Vielleicht bin ich ja im Publikum und wir sehen uns! Aber keine Sorge: Ich grüße niemals zuerst. 🙂
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