Liebe Leute, anlässlich des heute stattfindenden internationalen Hurentags möchte ich euch auf die Presseaussendung der Allianz PRO SEXWORK, der auch wir von Sexworker.at angehören, aufmerksam machen. Bitte beachtet auch die Veranstaltungshinweise am Schluss: Vielleicht sehen wir uns ja heute mit Freunden, Unterstützern und Verbündeten am Urban-Loritz-Platz in Wien, ab 16 Uhr! ❤️ Die Veranstaltungen, wo ich dabei bin, hab ich euch rot markiert.
Presseaussendung
Internationaler Hurentag
Anlässlich des diesjährigen Internationalen Hurentages, der seit 1975 jedes Jahr am 2. Juni begangen wird, kritisiert PRO SEX WORK – Allianz für Sexarbeiter*innenrechte – die stigmatisierende Darstellung von Sexarbeit in den Medien sowie hinterfragenswerte Vorgehensweisen der Exekutive.
Die Allianz PRO SEXWORK besteht aus den Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen sexworker.at und Red Edition, sowie den Beratungseinrichtungen maiz (Linz), PiA (Salzburg), iBUS (Innsbruck), SXA-Info (Graz) und LEFÖ (Wien).
Wir stellen vermehrt fest, dass derzeit in diversen Medien verunglimpfende Schlagzeilen inBezug auf Sexarbeit erscheinen: „Freier leben gefährlich, wenn sie die Dienste von Sexarbeitenden in Anspruch nehmen, weil diese die vorgeschriebenen Untersuchungen nicht machen und deshalb nicht frei von Geschlechtskrankheiten sein könnten.“
In einem anderen Medium ist zu lesen, dass sich vermehrt Kunden von Sexarbeiter*innen in Wien mitGeschlechtskrankheiten angesteckt hätten. Diese Botschaft wird mit anonymen Anrufen begründet.
Die Gefahr der Ansteckung geht laut dieser Pressemeldungen von den Sexarbeitenden aus, die nur durch Untersuchungen geschützt werden können. Freier hingegen können nur sicher sein, dass sie keine Krankheit bekommen, wenn sie die Kontrollkarten der Sexarbeiter*innen überprüfen würden oder, wenn sie ein behördlich genehmigtes Bordell besuchen.
Derartige Aussagen verarmen jede Debatte über das Thema und zeigen Missachtung und Ignoranz gegenüber den (meist rassifizierten) Menschen, die in der Sexarbeit tätig sind. Sie haben auch eine gefährliche Nebenwirkung: Sie führen zu Diskriminierung und Stigmatisierung.
Die – in Österreich als einzigem Land weltweit – verpflichtenden Untersuchungen, die durch Amtsärzt*innen vollzogen werden, verursachen, dass die Verantwortung für Prävention und Körperhygiene ausschließlich den Sexarbeitenden aufgebürdet wird und blendet aus, dass die Freier mit Selbstbestimmung ausgestattet und für ihre Entscheidungen gleichermaßen verantwortlich sind.
In einem anderen Artikel ist zu lesen, dass die Polizei sogar schon dazu übergeht, Privatwohnungen anzumieten, um verdeckte Ermittlungen (Agent Provocateur) durchzuführen. Ein Tiefpunkt der Polizeiarbeit, der uns hinterfragen lässt, ob diese Vorgehensweise im Rahmen des Verwaltungsrechtes gerechtfertigt ist und mit den eigentlichen Aufgaben der Exekutive in Einklang zu bringen ist.
Weiters wurde uns vermehrt zugetragen, dass die Exekutive bei Kontrollen in den Betrieben immer wieder Fotos von Sexarbeitenden mache. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, welche gesetzlichen Vorgaben dem zu Grunde liegen und es werfen sich uns folgende Fragen auf:
Wo werden diese Fotos gespeichert?
Wer hat darauf Zugriff?
Werden diese gelöscht?
Inwieweit werden hierbei Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte gewahrt?
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Wir fordern deshalb:
• Sowohl eine selbstkritische und hinterfragende Haltung, als auch einen sensiblenSprachgebrauch in den Medien: die Kommunikation kann zu Gewalt und mehrStigmatisierung führen
• Ein Ende von verdeckten Polizeiermittlungen und photographischen Aufnahmen von Sexarbeitenden in ihrer Arbeitskleidung
• Die Abschaffung der Zwangsregistrierung und Pflichtuntersuchungen
• Die Anerkennung von Sexarbeit als selbstbestimmte Arbeit
• Vollständige Entkriminalisierung aller Aspekte von Sexarbeit und ein Ende der Illegalisierung
• Die Miteinbeziehung von Sexarbeiter*innen, in sie betreffende politische Entscheidungsprozesse.
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Aktionen anlässlich des Internationalen Hurentages:
Innsbruck:
1. Juni: Lesung aus dem Buch “Ich bin Sexarbeiterin” mit anschließender Podiumsdiskussion zur aktuellen rechtlichen Lage von Sexarbeit in Innsbruck, mit Zeliha Arslan(Die Grünen): 19 Uhr Stadtbibliothek Innsbruck. Eine Veranstaltung von iBUS.
2. Juni: iBUS Infostand in der Maria-Theresien-Straße von 12 bis 16 Uhr
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Wien:
2. Juni ab 16 Uhr: Aktionstag von LEFÖ/TAMPEP am Urban-Loritz-Platz, Wien 7 /mit: Info-Café, Reden, Musik,Flashmob und vielem mehr! Thorja dabei! 🥰
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Graz:
2. Juni 15 Uhr Informationstisch der Beratungsstelle SXA Info. Mariahilferplatz
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Linz:
2.Juni 10:00 – 12:00 Uhr. Bei maiz: Brunch und Gesprächskreis im Rahmen der Veranstaltungsreihe “CIRCLE OF CARE” zum Thema Sexarbeit als Carearbeit
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Salzburg “Let’s Talk About Sex Work!” – Veranstaltungsreihe
07. Juni ab 17 Uhr: Vortrag und interaktives Podiumsgespräch “PaySex im Fokus” mit Dr.in Helga Amesberger, Vorstandsmitgliedern von sexworker.at & Sexarbeiter*innen, Galerie 5020 (Residenzplatz). Thorja dabei! 🥰
08. Juni ab 19 Uhr: Kinoabend “Schweden – Wo Sexarbeiter*innen keine Rechte haben” & anschließendem Vortrag und Fragerunde zum schwedischen Modell mit Christine Nagl & Plattform Menschenrechte, Frei:Raum (Kaigasse 17)
Mehrere Daten im Juli ’22: Stadtspaziergänge “Auf den Spuren der käuflichen Lust”mit Christine Nagl, Mit Anmeldung unter c.nagl@frau-und-arbeit.at
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Anmerkung von Zwerg: Die Webseite der PRO SEXWORK – Allianz für Sexarbeiter*Innenrechte, der wir auch angehören, findet Ihr unter https://www.sexarbeit.info – dort sind auch die Grundsätze zu finden (Ählichkeiten mit der sexworker.at Deklaration sind rein zufällig entstanden)